Von vielrednerischen Weibern und alles erforschenden Männern

Von vielrednerischen Weibern und alles erforschenden Männern – Genderasymmetrien in der Datenbank der bairischen Dialekte in Österreich (DBÖ) im Vergleich mit Großwörterbüchern der Gegenwart

in Zusammenarbeit mit Ingeborg Geyer, Eveline Wandl-Vogt und Barbara Piringer.

Abstract

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Unterscheidet sich die lexikographische Artikel- bzw. Belegdarstellung älterer Wörterbücher in Bezug auf Gendersymmetrie und ihrer -repräsentanzen tatsächlich grundlegend von derjenigen neuerer gegenwartssprachlicher? Den Fokus der Arbeit bildet der genderanalytische Vergleich von historischen (dialektalen) Belegbeschreibungen (DBÖ 1913-33) mit solchen gegenwartssprachlicher Großwörterbücher im Deutschen (Duden, Wahrig, Küpper 1980-2012). Hierzu werden bewusst keine Basislexeme unter den Personenreferenzen wie Frau und Mann herangezogen, sondern die Nomina Agentis mit dem Erweiterungsuffix -ler und -lerin, da erstere lexeminhärent die Merkmale + (weiblich) bzw. + (männlich) und damit die Bedeutungskategorie [SEXUS] aufweisen, letztere hingegen nur auf Suffixebene und so mögliche implizite Genderimplikationen aufgezeigt werden können. Anhand von folgenden zwei Bedeutungskategorien [REDEFÄHIGKEIT] und [SEXUALITÄT] wurden diese Personenreferenzen (-ler und lerin) ausgewählt und unter Einbeziehung von Zusatzkategorien wie z. B. [HANDEL] oder [ALTER] bzw. [HETEROSEXUELLE AKTIVITÄT] oder [HOMOSEXUELLE AKTIVITÄT] symmetrisch gegenübergestellt. Die Ergebnisse dieser Genderanalyse der Beleg- und Lemmatabeschreibung finden in den „fiktiven Lexikoneinträgen 2016“ ihre praktische gendersymmetrische und wertneutrale Umsetzung.

Die vorliegende Studie führt in ein qualitatives System ein, das am Lexicography Laboratory der ÖAW zur Modellierung und Basis einer quantitativen Analyse ausgearbeitet wird (Linked Open Data, TEI).
Keywords: Metalexikographie; Genderkonzeptionalisierungen in der Lexikologie; Lexikographische Genderasymmetrien; Metasprachliche Paradigmen der Geschlechterordung; Pragmatik; Diachronie; Varietät; Pejorisierung; Standards; Gendersymmetrie

Vorbemerkungen

Zur genderrepräsentativen Schreibweise: Analog zum Thema „Genderasymmetrien“ wird die – in wissenschaftlich engagierten Texten übliche – Schreibweise „Gender Gap“ verwendet, um auf Textebene, wenn von Menschen ganz allgemein die Rede ist, auch alle – Hetero-, Homo- und Transsexuelle sowie Transgender – sprachlich zu repräsentieren. Handelt es sich um Binome, wird nicht die maskuline, sondern die feminine zuerst genannt, z. B. Frauen und Männer und nicht umgekehrt. Alle Lemmata selbst werden in ihrer belegten femininen bzw. maskulinen Form wiedergegeben.

Wörterbuch-Belege: Phonetische und grammatische Angaben wurden entfernt, da die Bedeutungsbelegungen den Fokus der Arbeit bilden.
Tabellen: Die im Text verwiesenen Tabellen sind alle im „Open Data Portal Österreich“ (https:// www.opendataportal.at/) unter dem Titel „LexLab: Materialien zur Gendersymmetrie in der deutschsprachigen Lexikographie“ einsehbar.

1. Forschungsgegenstand und Methodik

Die im vorliegenden Papier beschriebene Arbeit zielt darauf ab, ein Modell zum standardisierten Vergleich multilingualer, standardsprachlicher Wörterbücher mit historischen (dialektalen) Ressourcen zu erstellen. Damit soll eine neue Forschungsinfrastruktur für Wörterbücher entwickelt werden, die neben den lexikographischen Hauptaufgaben auch metasprachliche Paradigmen der Geschlechterordnung wie Zeit, Raum und Sexus1 zur Verfügung stellt, um eine möglichst objektive Artikelbeschreibung2 aller Personenreferenzen zu gewährleisten. Die Arbeit ist in das Europäische Netzwerk zur elektronischen Lexikographie (ENeL) in der Task Gruppe 4 „Gendersymmetrie“ eingebettet.

Sie stellt also einen innovativen Beitrag für eine gendersymmetrische und -repräsentative Analyse und Darstellung in der lexikographischen Erfassung des „weiblichen und männlichen Menschen“ in „ihrem/seinem“ historischen und kulturellen Kontext in einem Wörterbuch des 21. Jahrhunderts, das auf Materialien des 19. und 20. Jahrhunderts beruht, dar3. Speziell Personenbezeichnungen und menschliche Attribuierungen können damit so beschrieben werden, dass die historische und bis in die Gegenwart reichende Dichotomie der Geschlechter in der Artikelkonzeption und -deskription mitgedacht wird, um eine deskriptive, „wertneutrale”4 und gendersymmetrische Artikelbeschreibung zu gewährleisten. Die Lemmata selbst sollen ihren Markierungen/ihrem Register gemäß objektiv erfasst werden, ein pejoratives oder melioratives Denotat oder Konnotat eines Haupt- oder Nebenlemmas bleibt selbstverständlich erhalten. In der Artikelbeschreibung selbst aber sollten nur wertneutrale Lexeme vorkommen, um eine deskriptive und genderrepräsentative Lemmatadeskription zu erreichen.5

Im Fokus von Gender in Bezug auf die Lexik stehen die Basislexeme unter den Personenreferenzen wie Mädchen//Bub/Junge/Knabe/Bursche, Fräulein/Frau/Weib//Mann, Dame//Herr. Sie repräsentieren bis heute im Denotat alle Lebensphasen eines „weiblichen6 bzw. männlichen7 Menschen“ in der Sprache.

Diese Basislexeme des Menschlichen und alle ihre Determinativkomposita, d. h. von Frauenarbeit bis Frauenzimmer inklusive ihrer Adjektive (fraulich bzw. frauenhaft) wurden auf Genderasymmetrien hin analysiert, gegenübergestellt und bestimmten Bedeutungskategorien wie z. B. [ARBEIT] oder [RAUM] zugeordnet. Folgende Großwörterbücher des Deutschen liegen dem Korpus von Pobers Studie zugrunde: Duden (1993-95), Duden (1999), Wahrig (1980-84), Küpper (1982-84). Die Ergebnisse einer gendersymmetrischen Analyse von ca. 2320 Lemmata in Pober (2007) in den maßgeblichen großen Wörterbüchern der Standard- und Umgangssprache des deutschsprachigen Raumes und der beispielhaften aktuellen Analyse der beiden Basislexeme Frau und Mann (Duden 2012) zeigten folgende Genderrepräsentanzen:

Die Hauptbedeutung von Frau und Mann setzt sich aus folgenden Merkmalen zusammen: (+) erwachsen und (+) menschlich weiblich bzw. (+) menschlich männlich. Die weiteren Bedeutungsbelegungen weisen den „männlichen Menschen“ nach wie vor als eine öffentliche Person auf vielfältigste Weise aus, die folgende Bedeutungskategorien abdecken: [MASKULINITÄT], [BERUF], [NORMALITÄT], [MACHT], [POLITIK], [HERKUNFT], [INTELLEKTUALITÄT], [SPIEL]8. Sprachlich repräsentiert werden diese durch 71 Kollokationen für den Mann, denen nur 5 beim Eintrag Frau gegenüberstehen.

Denn diese Basislexeme, die eigentlich den „weiblichen und männlichen Menschen9“ in der Öffentlichkeit wie auch Privatheit repräsentieren sollten, sind in ihrer umfassenden Bedeutung des „Allgemeinmenschlichen“ nur für das Lemma Mann selbst bis heute gültig und repräsentieren nur ihn in seiner sozialen und gesellschaftspolitischen Rolle als öffentliches Wesen. Seine Rolle als Ehemann ist nach wie vor marginal im Vergleich zur Rollenvielfalt seiner Betätigungen. Bei der Bezeichnung Frau ist es bis heute umgekehrt10, das metasprachliche Paradigma Öffentlichkeit

spielt in der Lemmatadarstellung weiters eine untergeordnete Rolle, Privatheit steht im Mittelpunkt. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Polysemie von Frau und Mann in den Bedeutungserklärungen von (1) + (2) ganz symmetrisch übereinstimmen, aber schon bei den beispielhaften Adjektiven divergieren und zusammen mit den festen bzw. weniger festen Kollokationen ein präfeministisches Bild von beiden in der Lexik von heute zeichnen11.

Für diese Studie spielten die Ergebnisse dieser Untersuchung (Pober 2007) bei der Auswahl der Lemmata aus der DBÖ daher eine große Rolle. Es wurde bewusst nicht nach diesen geschlechtsspezifischen Basislexemen Frau/Weib bzw. Mann etc. gesucht, sondern nach solchen, die nicht genuin, also durch das Lexem selbst Weiblichkeit bzw. Männlichkeit repräsentieren, sondern dies nur auf Suffixebene als Nomen Agentis transportieren. Sie können aus einem Nomen, Adjektiv oder Verb ein Nomen Agentis bilden, wie das -er-Suffix mit seinem Erweiterungssuffix -ler, wobei es sich bei ersterem um das produktivste in der Gegenwart handelt.12 Diese Nomina Agentis weisen eine Besonderheit auf: Sie sind im Genus maskulin, gelten aber aufgrund ihrer semantischen Wortbildungsfunktion als unmarkiert und daher generisch, obwohl sie grammatisch immer nur als Maskulinum funktionieren können.13 Die in der vorliegenden Studie untersuchten Nomina sind vorwiegend deverbative Bildungen zu Verben auf -eln und -er bzw. Ableitungen mit stammhaftem l.

Das Datenmaterial aus dem WBÖ/DBÖ, das einer patriarchalen und androzentrischen Zeit, also einer „präfeministischen Geschlechterordnung“14 entstammt, in welcher der „weibliche Mensch“15 weder rechtlich noch gesellschaftlich gleichberechtigt war, eignet sich deshalb sehr gut für den kontrastiven Vergleich einer gendersymmetrischen und -repräsentativen Darstellung von Lemmata in ihrer Artikelbeschreibung. Da zum Zeitpunkt der Sammlung zum WBÖ (überwiegend 1913-1933) diese Gesellschaftsordnung noch relativ intakt war, müssten insbesondere bei den Personenbezeichnungen alle gendersprachlichen Asymmetrien von damals in der Artikelausarbeitung in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts verschwunden sein, nicht aber diejenigen Asymmetrien in der historischen Repräsentation des „weiblichen und männlichen Menschen“ wie sie im Korpus des DBÖ selbst vorliegen.

In diesem Pilotprojekt werden in einem ersten Schritt die historischen Quellen des WBÖ/DBÖ- Materials in den Blick genommen und genderanalytisch anhand ausgewählter Lemmata zu zwei exemplarisch ausgewählten Bedeutungskategorien – [REDEFÄHIGKEIT] und [SEXUALITÄT] – bearbeitet, um sie genderanalytisch in ihrer Artikelbeschreibung mit der Gegenwart (Duden 2012) zu vergleichen.

2. Pilotprojekt

2.1. Materialbasis

2.1.1. Historisches Belegmaterial zum WBÖ

Die Grundlage der Untersuchung bildet der Hauptkatalog des „Wörterbuchs der bairischen Mundarten in Österreich (WBÖ)“, der in Kooperation mit der bayerischen Akademie der Wissenschaften angelegt wurde, um anstelle einer Neubearbeitung des Bayerischen Wörterbuchs von J. A. Schmeller ein neues, den gesamten bairischen Sprachraum umfassendes Dialektlexikon erarbeiten zu können. In den Jahren 1913-1933 wurde eine erste große Erhebung indirekt durchgeführt, d. h. es wurden 109 Fragebogen mit rund 25 000 Einzelfragen zu unterschiedlichsten Lebensbereichen an die Schulorte des bairischsprachigen Gebiets der damaligen Habsburgermonarchie verschickt, wobei v. a. Lehrer_innen als Sammler_innen tätig waren (vgl. I. Bericht 1913: 12; WBÖ-Beiheft 2: Karten-Beilage).

Parallel wurden von phonetisch geschulten Exploratoren direkte Erhebungen in allen Regionen durchgeführt, um ein valides Datenmaterial für eine Lautgeographie der bairischen Dialekte ausarbeiten zu können. Nach 1933 wurde weiter gesammelt, aber auch Ortsmonographien, einschlägige wissenschaftliche Abhandlungen, ältere Regionalwörterbücher und Mundartliteratur sowie private Sammlungen wurden exzerpiert. Spätestens 1998 wurde die Sammeltätigkeit endgültig eingestellt (vgl. Wandl-Vogt 2010: 439).

Die Antworten auf die einzelnen Fragen der thematisch zusammengestellten Fragebogen wurden von den Sammler_innen auf Karteikärtchen festgehalten. Diese wurden mit einem etymologischen bzw. standardnahen Stichwort, dem Hauptlemma, versehen und nach diesem in den Hauptkatalog zum WBÖ eingeordnet. Ab 1993 wurde der Großteil des Zettelkataloges (von De-Z) mithilfe TUSTEP digitalisiert und die letzten Laden des Katalogs wurden in einer eigens hierfür entwickelten MySQL-Datenbank (dbo@ema) erfasst. Das Material, welches für diese Pilotstudie herangezogen wurde, stammt aus der digitalisierten Fassung des Hauptkatalogs (Datenbank der bairischen Mundarten in Österreich [DBÖ]) und zwar aus den insgesamt 2,4 Millionen TUSTEP- Datensätzen der Belegstrecke (de/te – zun).

Die Konzipierung der Fragebogen zur Erfassung des bairischen bäuerlichen und fachsprachlichen Wortschatzes oblag den damaligen österreichischen germanistischen Gelehrten. Als Vorlage diente ihnen die Schmeller’sche Wortschatzsammlung, die es zu erweitern und präzisieren galt, aber auch bereits in Bearbeitung befindliche Großlandschaftswörterbücher wie das Schweizerische Idiotikon, das Badische und das Rheinische Wörterbuch. Der Aufbau der Fragebogen basierte auf den Bedeutungskonzepten des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Entsprechend den Sammelanleitungen sollte zu jeder einzelnen Frage eine möglichst lautnahe mundartliche Form mit konkreter Bedeutungsangabe notiert werden. Die lexikographische Bearbeitung der Belegsammlung begann erst in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts. Die Redaktionsrichtlinien geben detaillierte Vorgaben zum Aufbau der Lexikoneinträge, zur Darstellung der Lautung, Sachkunde, onomasiologischen Vernetzung etc., aber keine Vorgaben für die Bedeutungsinterpretation.

2.1.2. Kulturgeschichtliche und lexikographische Präsentation in der DBÖ und ihre Interpretation im WBÖ

Die Fragestellung der thematischen Fragebogen suggeriert sehr oft Mundartformen, welche die Sammler_innen häufig auch als Bedeutungsdefinitionen übernehmen, oder aber die vorgeschlagenen suggerierten Formen kommentieren. Die Zusammenschau in der digitalisierten Kartei ermöglicht daher einen wesentlich besseren Überblick über die Synonyme, ihre Verwendungsweise und die Interpretation der Bedeutungsnuancen bei der lexikographischen Ausarbeitung der Stichwörter. Für die lexikographische bzw. kulturgeschichtliche Interpretation der Stichwörter in der Pilotstudie wurden zusätzlich auch die Wortfelder Mann, Herr, Frau, Weib aus dem Fragebogen 11 (Familie) für die örtlichen Bezeichnungen für den Ehemann bzw. die Ehefrau herangezogen: Fragebuchnummer 11I4: Ehemann (Mann, d.Bauer, d.Herr, Er, d.Vater,*) und 11I5: Ehefrau (Eheweib, Weib, d.Sei/Sie, d.Frau), aber auch Spontanbelege aus anderen Fragestellungen und Exzerpte aus älteren Wörterbüchern berücksichtigt. Wie aus Tabelle 216 ersichtlich, haben diese Fragebogen eine sehr unterschiedliche Anzahl von Rückmeldungen seitens der Sammler_innen ergeben.

Auf 700 Antworten wurde auf die Fragen, wie die Ehefrau benannt wird, Weib in diversen Mundartlautungen genannt, meist mit zusätzlichen Anmerkungen, die betonen, dass in der bäuerlichen Gesellschaft der Ausdruck nicht pejorativ zu verstehen sei, in der Stadt hingegen für die Ehefrau Frau üblich sei und Weib abwertend verwendet werde. Für die Bezeichnung des Ehemannes wurde nur 7-mal eine Mundartlautung von Mann eingesandt. Auffallend ist die hohe

Anzahl an Komposita mit Weib, die sich zum Großteil auf Berufsbezeichnungen beziehen, die keine bestimmte Ausbildung voraussetzen und nicht negativ konnotiert sind wie Brezel-, Beeren-, Kräuter-, Prechel17, Leichen-18, Milch-, Schmalzweib etc. Die Berufsbezeichnung Waschweib ist um 1930 noch präsent, aber bereits auch pejorativ im Gebrauch.19 Heute gilt Waschweib als Scheltwort für eine Schwätzerin bzw. einen Schwätzer. Die ursprüngliche Berufsbezeichnung wird noch im Zungenbrecher mitgedacht: „Wir Wiener Wäscheweiber wollen weiße Wäsche waschen, wenn wir wüssten wo warmes Wasser wäre. Warmes Wasser wissen wir, weiße Wäsche waschen wir.“

Für Fratschler und Fratschlerin wurden die Antwortbelege auf die Einzelfragen der Fragebuchnummer 107/111: Fragner(in) (Fratschler, Fratschelweib) bzw. ältere Wörterbüchereinträge ausgewertet. Ein Verbot der Frätschlerei ist schon im 16. Jahrhundert belegt und sollte den Zwischenhandel verbieten, der von Frätschlerinnen betrieben wurde und für Teuerungen verantwortlich gemacht wurde. Sie wurden von bürgerlichen Händlern als unliebsame Konkurrenz betrachtet, die den zu den Märkten anreisenden Bauern die Ware billig, laut schreiend, auch unter Androhungen abkauften.20 Damit erklärt sich die schon sehr früh belegte negative Konnotierung und Mehrfachpejorisierung in der Kategorie [REDEFÄHIGKEIT]. Ältere Wörterbücher belegen als Bedeutungsdefinition die in den Gewerbe- und Marktordnungen verwendeten Fachwörter Höckerin, Höckerweib.

Die Kategorie [SEXUALITÄT] ist in den Fragebogen nicht explizit vorgesehen und kann daher nur aus Spontanbelegen anderer Fragestellungen bzw. Exzerpten einschlägiger Wörterbucheinträge ausgewertet werden, z. B.: Fragebuchnummer 11I10c: den Ehepartner betrügen (Hörner aufsetzen,*); 77D54: Körper/Bauch: Benennung der Geschlechtsteile; 88E15: flatterhaftes leichtfertiges Mädchen; 88E16: Prostituierte; 88E17: Weibernarr etc. Es sind überwiegend Belege aus der Wiener Gauner- und Schülersprache aus der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts belegt.

2.2. Erste Ergebnisse

Für diese erste Analyse wurden prototypisch zwei geschlechtsspezifische Bedeutungskategorien ausgewählt. Die erste kommt aus dem Bereich der menschlichen Fähigkeiten, der [REDEFÄHIGKEIT], die andere aus dem der allgemeinmenschlichen Bedürfnisse, der [SEXUALITÄT], wobei aber nur die männliche Heterosexualität über nicht-sanktionierte Selbstbestimmtheit verfügt. Obwohl es sich um Allgemeinmenschliches handelt, wurden und werden beide analog zum „weiblichen und männlichen Geschlechtscharakter“21 nicht allgemeinmenschlich, sondern defizitär weiblich und männlich versprachlicht.

2.2.1. Bedeutungskategorie [REDEFÄHIGKEIT]

Werden Personenbezeichnungen mit der Endung -ler und -lerin auf die metasprachliche Bedeutungskategorie [REDEFÄHIGKEIT] in ihrer Versprachlichung in der DBÖ genderanalytisch untersucht, so stellt sich heraus, dass Personenbezeichnungen wie Fratschlerin und Fratschler, Kepplerin oder Tritschlerin, die Vielredner_innen abbilden, gendersymmetrisch als Lemma repräsentiert sind – in Bezug auf die Lemmadeskription, die „wertneutral“22 und nicht selbst pejorisierend sein sollte, analog zu jener für die maskulinen Lemmata. Dies heißt konkret, dass keine pejorativ markierten Personenbezeichnungen wie etwa Waschweib oder Keppelweib23 als erklärendes Lemma zu verwenden sind, um eine objektive Artikelbeschreibung zu gewährleisten. Im Detail zeigen sich beim Lemma Fratschlerin bzw. Fratschler bereits in der Häufigkeit ihres Vorkommens große Unterschiede in der Artikeldeskription zwischen der maskulinen und femininen Bezeichnung: Fratschlerin (25 Belege), Fratschler (48 Belege).24 Außerdem ist die Analyse der Bedeutungserklärungen wichtig, wie sie von den Sammler_innen auf den Belegzetteln festgehalten bzw. nach eigenem Ermessen ergänzt wurden, da diese Aufschluss über die damalige

Lebensrealität, die eine patriarchale und androzentrische war, geben. Qualitativ untersucht und gegenübergestellt zeigen sich ebenfalls geschlechterdifferente Zusatzkategorien im Vergleich der Bedeutungsbeschreibungen von Fratschlerin und Fratschler. Diese wurden systematisch in Tabelle 4: Bedeutungskategorie [REDEFÄHIGKEIT] – Lemmata Frätschlerin Frätschler (DBÖ) erfasst und einander zur Analyse gegenüberstellt und auf genderasymmetrische differente Zusatzkategorien hin analysiert (http://data.opendataportal.at/dataset/lexlab-materialien-zur-gendersymmetrie-in-der- deutschsprachigen-lexikographie).

So weist die Fratschlerin 10-mal als einzige Zusatzbedeutungskategorie (+) [HANDEL] zur Hauptbedeutung [REDEFÄHIGKEIT] auf, während ihr männliches Pendant Fratschler diese nur 8- mal aufweist. Daraus könnte geschlossen werden, dass der „weibliche bzw. männliche Mensch“ bereits damals in „ihrer/seiner Berufstätigkeit“ gendersymmetrisch repräsentiert gewesen sei, was stimmte, wenn andere Zusatzkategorien zur [BERUFSTÄTIGKEIT] beim Maskulinum nicht erfasst worden wären. Diese sind [GASTGEWERBE], [HANDWERK], [KRIMINOLOGIE] oder [SPIONAGE]. Daraus ergibt sich für den Fratschler ein breites Berufsbild, er ist der „Berufsmann“ im Wortfeld des Vielredners fast ohne Pejorisierungen, sie aber keineswegs die „Berufsfrau“, da bei Fratschlerin die Artikeleinträge selbst Pejorisierungen aufweisen, die in der Artikelbeschreibung selbst ungefiltert reproduziert werden. Obwohl es sich bei beiden um einen angelernten Beruf mit wenig Sozialprestige handelt, legt diese Asymmetrie eine andere als eine milieuspezifische Begründung nahe, da diese lexeminhärente Abwertung nur für die weibliche Kleinhändlerin zutrifft.25

Unter den maskulinen Synonymen zu Fratschler, die gleichzeitig die Artikelbeschreibung darstellen, sind nur 3 Pejorisierungen in der Artikelbeschreibung wie Tratscher, Schwätzer und Ausfrager, die aber alle Nomina Agentis sind, also nur durch die Bezeichnung selbst pejorisierend sind, werten aber nicht den Mann als „ganzen Menschen“ ab, da Basislexeme vom Typus Mann, Herr, Bub/Junge oder Bursche in der Artikelbeschreibung des Fratschlers nicht vorkommen. Das Männliche wird nur auf Suffixebene (-er/-ler) repräsentiert oder aber durch Pronomen wie „wer” oder „jemand”, letzteres ein sogenanntes Indefinitpronomen, das allgemeinmenschlich bedeutet, aber grammatisch nur maskulin funktioniert.26

Es kann festgestellt werden, dass Maskulina in diesem Wortfeld nur Einfachpejorisierungen über die Markierung der historisch-dialektalen Lemmata aufweisen, in der Artikelbeschreibung aber selbst nur objektiv und „wertneutral“ ohne maskuline Basislexeme (-) [SEXUS] lexikalisiert sind. Feminina hingegen sind Mehrfachpejorisierungen durch entsprechende Lexeme (+) [SEXUS] selbst und die Pejorisierung in der Artikelbeschreibung inkl. femininer Basislexeme, die zur Zeit der Sammeltätigkeit schon pejorative Konnotationen wie Waschweib, Fratschelweib und Keppelweib aufweisen.27 Grundsätzlich ist im gendersymmetrischen Vergleich der Bedeutungserklärungen auch für eine ungelernte Berufsbezeichnung für Kleinhändler_in, Fratschlerin bzw. Fratschler, jedes feminine Basislexem pejorisierend, da asymmetisch zum maskulinen Pendant. Der „weibliche Mensch“ wird sehr viel öfter auch auf die Bedeutungskategorie (+) [SEXUS] reduziert, der „männliche Mensch“ hingegen in diesem Sample so gut wie nie.28

2.2.2. Bedeutungskategorie [SEXUALITÄT]

Heute wird Sexualität als ein allgemeinmenschliches Bedürfnis aller gesehen und keine_r muss, was ihre/seine sexuelle Orientierung betrifft, Sanktionen befürchten. In der weitgehend patriarchalen und androzentrischen Gesellschaft zur Zeit des 1. Weltkrieges und in der Zwischenkriegszeit war dies nicht der Fall, Konsens bestand nur über die maskuline Heterosexualität, die selbstbestimmt und relativ sanktionslos gelebt werden konnte, was weder für

die weibliche Heterosexualität noch für die Homosexualität galt. Ende des 20. Jahrhunderts und heute müsste dies aber gendersymmetrisch lexikalisiert sein.29
Diese männliche heterosexuelle Aktivität muss auch nicht betont und damit „wertneutral“ lexikalisiert werden, außer in Bezug auf die Meliorisierung des potenten Heterosexuellen bei gleichzeitiger Negierung der potenten Heterosexuellen30, was sich an den vielfältigen Meliorisierungen wie auch ihrer aufwertenden Motivation ablesen lässt: wie Frauen- und Weiberheld, Frauentyp, -kenner und -versteher.31 Da im vorliegenden Korpus, der DBÖ, nur die Nomina Agentis (maskulin) und ihre Movierungen (feminin), aber keine Basislexeme der Geschlechter vom Typus Frau//Mann oder Mädchen//Bub/Junge untersucht werden, ist das Datenmaterial zu dieser Bedeutungskategorie [SEXUALITÄT] noch beschränkt.

Es zeigt sich im Sample der -ler/-lerin bzw. -er/-erin jedoch eine geschlechterdifferente asymmetrische Wortwahl in der Artikelbeschreibung weiblicher Heterosexualität im Beleg Geigenspilerin32, deren männliches Pendant fehlt und damit wahrscheinlich eine gendersprachliche Lücke innerhalb dieses Samples darstellt. Ihre präskriptive und nicht „wertneutrale“ Artikelbeschreibung mit den pejorativen Synonymen liederliches Mädchen33, Dirne und mannstolle Frau für eine „aktive Heterosexuelle” und eine Sexarbeiterin sind bis heute in den Wörterbüchern, wie dem Duden (1999), üblich.

Weibliche und männliche Homosexualität sind sehr unterschiedlich in ihrer Artikelbeschreibung repräsentiert, so werden die (Harmonika)-, die (Mandolín)spilerin und Schwulerin34 als homosexuelles Weib und nicht analog zu den maskulinen mit dem Differentialgenus Homosexuelle durchgehend pejorisierend definiert. Männliche Homosexuelle sind durch Schwuler, (Darm)kitzler und (Kisten)tischler lexikalisiert und in ihrer Artikelbeschreibung wertneutral mit Homosexueller bezeichnet.

Als tatsächlich gendersymmetrisch sind die Lemmatabeschreibungen der und des Masturbierenden „wertneutral“ mit Onanist bzw. Onanistin wiedergegeben, während die femininen (2-mal) einen Euphemismus, (Harmonika)spilerin, und eine symmetrische Reblerin zu maskulin Rebler aufweisen – weitere männliche: Säftler und Wächsler (3 Belege). Selbst in dieser kleinen Auswahl findet sich ein maskulines Lemma, nämlich der (Kisten)tischler, der in der Bedeutung (1) und (2) folgende Zusatzkategorien [PRAHLEREI] und [KRIMINALITÄT] aufweist.

3. Zusammenfassung und Ausblick

Im Rahmen des Pilotprojekts wurden anhand der metasprachlichen Paradigmen – Zeit, Raum und Sexus – basierend auf einer manuellen Durchsicht erste Kategorisierungen anhand von Bedeutungskategorien vorgenommen, welche für eine Metadatenanreicherung einer Datensammlung (DBÖ) für ein spezifisches Wörterbuch (WBÖ) herangezogen werden sollen. Darauf zielt der beispielhafte Vergleich zwischen Standardsprache (Duden) und Varietät (DBÖ) ab, der modelliert wird und – in der Folge – an weiteren analogen Datenkorpora und Wörterbüchern, auch solchen in anderen Sprachen, getestet werden kann, da diese metasprachlichen Paradigmen mit ihren spezifischeren Bedeutungskategorien ein sprachen- und auch varietätsunabhängiges Werkzeug/Tool darstellen.

Ziel des weiteren Forschungsvorhabens ist es, das System der Kategorisierungen weiter zu entwickeln (zurückgehend auf Pober 2007), sie anschließend zu modellieren und einen Vorschlag für eine Metadatenstruktur für standardisierte Formate wie beispielsweise TEI und (Linguistic) Linked Open Data ([L]LOD) zu erarbeiten. Darüber hinaus soll das Korpus (WBÖ, DBÖ) in seiner Gesamtheit erfasst, annotiert und im Hinblick auf Gendersymmetrie analysiert werden, wie dies anhand einer Teststudie am WBÖ bereits durchgeführt worden ist (Flucher et al. 2014). Hierzu

erfolgt eine methodisch offene Anwendung der hier vorgestellten grundlegenden theoretischen qualitativen Arbeiten.
Die systematische Daten-Modellierung bietet eine Möglichkeit, multilinguale Wörterbücher im (kulturellen) Vergleich zu analysieren, strukturieren und diskutieren. Vorschläge für Guidelines und speziell genderrepräsentative und wertneutrale Artikeldeskriptionen spez. Definitionsangaben sollen zur Verfügung gestellt werden, die neue Möglichkeiten für eine gendersymmetrische Sichtweise bieten. Hierbei soll besonderes Augenmerk darauf gerichtet werden, inwiefern die theoretischen Ergebnisse zu einer wertneutralen Darstellung auch bereits publizierter (gedruckter) Wörterbücher bei nachträglich digitalisierten bzw. nachträglich digital zur Verfügung gestellten Wörterbüchern beitragen können.

Fußnoten

1 Vgl. Metasprachliche Paradigmen der Geschlechterordnung – Zeit: Chronologisches/Biologisches Alter, Raum: Öffentlichkeit/Privatheit sowie Sexus: Sexuelle Fähigkeiten/Potenzen/Orientierungen (Pober 2007: 370 ff.)
2 Artikelbeschreibung = Lexikoneintrag; Belegbeschreibung = Sammlerantworten auf die Fragebuchnummern zum Hauptkatalog des WBÖ, verfasst von Germanisten 1912-1915, digitalisiert in der DBÖ 1993-2011, siehe Kap. 2.1.1 Historisches Belegmaterial zum WBÖ.
3 Vgl. Kap. 2.1.1 Historisches Belegmaterial zum WBÖ.
4 Der Begriff „wertneutral“ statt nur „neutral“ (wird von den Verfasserinnen) eingeführt, um im Deutschen, einer 3-Genera-Sprache, zwischen neutral für das sächliche Genus (das) und zwischen „neutral“, also weder auf- noch abwertend, sondern eben „wertneutral“ in Bezug auf die Artikeldeskription von Lemmata, unab- hängig von ihrer Verortung in der Zeit, zu unterscheiden.
5 Vgl. fiktive Lexikoneinträge 2016: Tabelle 2: Weib/Mann – Frau/Herr (DBÖ), Tabelle 3: Bedeutungs- kategorie [REDEFÄHIGKEIT] – Übersicht Lemmata (DBÖ), Tabelle 4: Bedeutungskategorie Von vielrednerischen Weibern und alles erforschenden Männern – Genderasymmetrien in der Datenbank der bairischen Mundarten in Österreich (DBÖ) im Vergleich mit Großwörterbüchern der Gegenwart
[REDEFÄHIGKEIT] – Lemmata Frätschlerin – Frätschler (DBÖ) (http://data.opendataportal.at/dataset/ lexlab-materialien-zur-gendersymmetrie-in-der-deutschsprachigen-lexikographie).
6 „Frau, die: [mittelhochdeutsch vrouwe, althochdeutsch frouwe = Herrin, Dame, weibliche Form zu einem untergegangenen Substantiv mit der Bedeutung »Herr«, vgl. altsächsisch frōio = Herr und (mit anderer Bildung) althochdeutsch frō, Fron]: 1. erwachsene Person weiblichen Geschlechts: eine junge, kluge, mütterliche, elegante, emanzipierte, berufstätige, verheiratete, schwangere Frau; 2. Ehefrau (hebt weniger die gesetzmäßige Bindung als die Zusammengehörigkeit mit dem Mann hervor): 3. Hausherrin, Dame: 4. a) titelähnliche, auch als Anrede verwendete Bezeichnung für eine erwachsene Person weiblichen Geschlechts: b) (gehoben) als Zusatz bei Verwandtschaftsbezeichnungen:“ (Duden 2012).
7 „Mann, der: […] und (als Mengenangabe nach Zahlen:) – [mittelhochdeutsch, althochdeutsch man, vielleicht ursprünglich = Denkender]: 1. erwachsene Person männlichen Geschlechts: ein junger, gut aussehender, alter, betagter, berühmter, gestandener, höflicher Mann; 2. Ehemann (hebt weniger die gesetzmäßige Bindung als die Zusammengehörigkeit mit der Frau hervor): 3. Lehens-, Gefolgsleute: 4. (salopp) als burschikose Anrede, ohne persönlichen Bezug in Ausrufen des Staunens, Erschreckens, der Bewunderung:“ (Duden 2012).
8 Für weitere Bedeutungskategorien und ihre Kollokationen vgl. Tabelle 1: Frau/Mann (Duden 2012) (http://data.opendataportal.at/dataset/lexlab-materialien-zur-gendersymmetrie-in-der-deutschsprachigen-lexi kographie).
9 Das Lemma Mensch gilt gemeinhin als Hyperonym für Frau und Mann, was aber in der Literatur inzwischen als widerlegt gilt, z. B. Kochskämper für die Geschichte des Hyperonyms Mensch (1993) und nur für das Althochdeutsche sehr ausführlich (1999), für die Gegenwartssprache (Nübling 2009; Nübling 2011; Pober 2007). Von vielrednerischen Weibern und alles erforschenden Männern – Genderasymmetrien in der Datenbank der bairischen Mundarten in Österreich (DBÖ) im Vergleich mit Großwörterbüchern der Gegenwart
10 Für die Frau stehen nur 5 Kollokationen in der Bed. 1 im Großen Duden zur Verfügung, um ihren Platz in der Öffentlichkeit zu beschreiben wie selbst ist die Frau; eine Frau von Welt; die Frau sein, etwas zu tun; ihre Frau stehen, von Frau zu Frau; für den Mann hingegen stehen 71 Kollokationen für seine Rolle in der Öffentlichkeit zur Verfügung, (Duden 2012); vgl. Tabelle 1: Frau/Mann (Duden 2012) (http://data.opendataportal.at/dataset/lexlab-materialien-zur-gendersymmetrie-in-der-deutschsprachigen-lexi kographie); vgl. weiters in Pober (2015b) die implizite Darstellung der Frau + [SEXUS] allgemein bzw. die der Politikerin in den Medien und ihre Lexikalisierung in der Gegenwart.
11 Ad präfeministische Geschlechterordnung in der Gegenwartssprache in Klein- bzw. Großwörterbüchern im Vergleich siehe Pober (2015a).
12 Näheres zur Geschichte und Bildungsweise des Suffixes siehe Raabe (1956: 45-56).
13 Dieses sogenannte generische Maskulinum steht im Fokus der Feministischen Linguistik und Gender- linguistik, da „weibliche Menschen“ dadurch sprachlich unterrepräsentiert sind, vgl. dazu Pusch (1991: 46-68) als eine der Ersten.
14 Der Begriff „präfeministische Geschlechterordnung“ meint Zweifaches: Zum einen ist darunter der ganz konkrete historische Personenstatus der Frau in Abhängigkeit zum Mann zu verstehen, der bis Ende der 70er Jahre im deutschsprachigen Raum bestand, aber auch vereinzelte Benachteiligungen der Frau als Sportlerin, die bis in die Gegenwart reichen. So ist beispielsweise das 50-km-Gehen in der Leichtathletik Frauen noch nicht erlaubt (http://sport.orf.at/stories/2249343/). Zum anderen ist darunter der sexualisierte Objektstatus der Frau zu verstehen, wie er bis heute auf der symbolischen und konzeptionellen Ebene und damit auch in der Sprache konserviert ist und durch Gebrauch perpetuiert wird – in der Gendertheorie als „Doing Gender“ bezeichnet.
15 Hier wird ausdrücklich statt „Frau“ die Referenzbezeichnung „weiblicher Mensch“ verwendet, da das Lemma Frau in der Zeit des DBÖ/ WBÖ ganz und heute noch großteils in Abhängigkeit zum männlichen heterosexuellen Menschen versprachlicht ist. Diese Wortwahl „weiblicher Mensch“ soll implizit auf den inzwischen erreichten rechtlichen weiblich-menschlichen Personenstatus hinweisen, den der „männliche Von vielrednerischen Weibern und alles erforschenden Männern – Genderasymmetrien in der Datenbank der bairischen Mundarten in Österreich (DBÖ) im Vergleich mit Großwörterbüchern der Gegenwart Mensch“ schon immer innehatte. Von vielrednerischen Weibern und alles erforschenden Männern – Genderasymmetrien in der Datenbank der bairischen Mundarten in Österreich (DBÖ) im Vergleich mit Großwörterbüchern der Gegenwart
16 Von vielrednerischen Weibern und alles erforschenden Männern – Genderasymmetrien in der Datenbank der bairischen Mundarten in Österreich (DBÖ) im Vergleich mit Großwörterbüchern der Gegenwart Vgl. Tabelle 2: Weib/Mann – Frau/Herr (DBÖ) (http://data.opendataportal.at/dataset/lexlab-materialien-zur-gendersymmetrie-in-der-deutschsprachigen-lexi kographie).
17 Flachsbearbeiterin.
18 Leichenwäscherin.
19 z. B. in Fügungen wie altes Waschweib, so ein Waschweib, Wien, weiters vereinzelt im Verbreitungsgebiet: Dreckweib, Fratschelweib, Keppelweib, Teufelsweib, Tratschweib. Vgl. Tabelle 2: Weib/Mann – Frau/Herr (DBÖ) (http://data.opendataportal.at/dataset/lexlab-materialien-zur-gendersymmetrie-in-der-deutschsprachigen-lexi kographie). Von vielrednerischen Weibern und alles erforschenden Männern – Genderasymmetrien in der Datenbank der bairischen Mundarten in Österreich (DBÖ) im Vergleich mit Großwörterbüchern der Gegenwart
18 Leichenwäscherin.
19 z. B. in Fügungen wie altes Waschweib, so ein Waschweib, Wien, weiters vereinzelt im Verbreitungsgebiet: Dreckweib, Fratschelweib, Keppelweib, Teufelsweib, Tratschweib. Von vielrednerischen Weibern und alles erforschenden Männern – Genderasymmetrien in der Datenbank der bairischen Mundarten in Österreich (DBÖ) im Vergleich mit Großwörterbüchern der Gegenwart
20 Vgl. ausführlich Wolf (2006: 22-26).
21 Dieser Begriff ‚Geschlechtscharakter‘ geht auf Hausen (1976) zurück und wird von Pober (2007: 226) in Gendersymmetrie weiterentwickelt. Erstere unternimmt in ihrer Arbeit eine antonymische Aufteilung weiblich und männlich tradierter Charaktereigenschaften, die bei ihr historisch und sozialwissenschaftlich bestimmt bleiben, also nur den Bereich Gender abdecken. Dieser Terminus ‚Geschlechtscharakter’ wird gegenüber dem sprachwissenschaftlich psychologischen ‚Rollenstereotyp’ bevorzugt, um die Interdependenz zwischen Historischem, Symbolischem und Individuellem am sozialen Geschlecht bzw. Gender hervorzuheben. Der Begriff ‚Rollenstereotyp’ entbehrt diese Dimensionen und blendet sie aus. Es ist weder nur sozial bestimmt, noch nur biologisch zu denken und wird vielmehr von gesellschaftlichen und individuellen Aspekten beeinflusst oder zumindest tangiert.
22 Ad Begriff „wertneutral“ vgl. Kap. 1 Forschungsgegenstand und Methodik. Von vielrednerischen Weibern und alles erforschenden Männern – Genderasymmetrien in der Datenbank der bairischen Mundarten in Österreich (DBÖ) im Vergleich mit Großwörterbüchern der Gegenwart
23 Vgl. Tabelle 3: Bedeutungskategorie [REDEFÄHIGKEIT] – Übersicht Lemmata (DBÖ) (http://data. opendataportal.at/dataset/lexlab-materialien-zur-gendersymmetrie-in-der-deutschsprachigen-lexikographie). 24 Vgl. Tabelle 4: Bedeutungskategorie [REDEFÄHIGKEIT] – Lemmata Frätschlerin – Frätschler (DBÖ) (http://data.opendataportal.at/dataset/lexlab-materialien-zur-gendersymmetrie-in-der-deutschsprachigen-lexi kographie).
25 Ad Sozialprestige von Frätschler und Frätschlerin, aber Abwertung nur von zweiterer, was eine Pejorisierung aufgrund von [SEXUS] nahelegt, vgl. Kap. 2.1.2 Kulturgeschichtliche und lexikographische Präsentation in der DBÖ und ältere zitierte Wörterbücher, vgl. Tabelle 4: Bedeutungskategorie [REDEFÄHIGKEIT] – Lemmata Frätschlerin – Frätschler (DBÖ) (http://data.opendataportal.at/dataset/ lexlab-materialien-zur-gendersymmetrie-in-der-deutschsprachigen-lexikographie). Von vielrednerischen Weibern und alles erforschenden Männern – Genderasymmetrien in der Datenbank der bairischen Mundarten in Österreich (DBÖ) im Vergleich mit Großwörterbüchern der Gegenwart
26 Vgl. generisches Maskulinum, Kap. 1 Forschungsgegenstand und Methodik.
27 Determinativkomposita wie Waschweib, Keppelweib, Fratschelweib mit dem Determinativum -weib sowie das Basislexem Weib mit Attributen wie zannendes, stinkendes, tratschendes, ratschendes, lautes, keppelndes, keifendes, fratschelndes Weib waren bereits zur Zeit der Sammlung perjorativ.
28 Diese unterschiedliche Konzeptionalisierung der Geschlechter wird auch noch durch eine ‚moralische Arbeitsteilung der Geschlechter’ vergesellschaftet, so Friedman (1993), die im Bereich der Sexualität auch als „Double Standard“ bekannt ist. „Ich schlage vor, die Moral im Sinne einer durch den Geschlechtsunterschied bestimmten ‚moralischen Arbeitsteilung’ zu verstehen, deren Gründe in der historischen Entwicklung von Familie, Staat und Wirtschaft liegen. Während Männer die Aufgaben des Regierens, die Regelung der sozialen Ordnung und die Verwaltung anderer ‚öffentlicher’ Institutionen als privilegierte Bereiche für sich selbst monopolisierten, wurde die Aufrechterhaltung privatisierter zwischenmenschlicher Beziehungen Frauen aufgezwungen oder einfach überlassen […] Die Moralisierung der Geschlechter zu behaupten bedeutet, dass moralische Ideale, Werte, Tugenden und Praktiken kulturell als spezifische Projekte oder Handlungssphären des jeweiligen Geschlechts wahrgenommen werden. Diese Konzeptionen entscheiden darüber, welche Verpflichtungen und Verhaltensweisen als normal und angebracht gelten und von jedem Geschlecht erwartet werden, aber auch, welche Verpflichtungen und Verhaltensweisen als außergewöhnlich oder heroisch und welche als abweichend, unangebracht, unverschämt, empörend und untolerierbar angesehen wer- den.“ (Friedman 1993: 245).
29 Rohde-Dachser (1997) prägt in diesem Zusammenhang in ihrer feministischen Kritik der Psychoanalyse „Der dunkle Kontinent“ den Terminus der ‚weiblichen Containerfunktion’, der eine mögliche Antwort bietet. „Weiblichkeitskonstruktionen im Patriarchat […] sind in dieser Lesart männliche Phantasien, in denen das in einer solchen Gesellschaft nicht Lebbare, aus der männlichen Selbstrepräsentanz Ausgeschlossene, Verpönte oder auch Ersehnte, in beiden Fällen der Frau Zugewiesene, eine kulturell akzeptierte Gestalt gewonnen hat Von vielrednerischen Weibern und alles erforschenden Männern – Genderasymmetrien in der Datenbank der bairischen Mundarten in Österreich (DBÖ) im Vergleich mit Großwörterbüchern der Gegenwart Beispiele solcher Weiblichkeitskonstruktionen sind das Bild der Madonna, der Femme fatale, der nährenden Mutter, der Hexe usw. In dieser Definition sind Weiblichkeitskonstruktionen also wesentliche Abwehr- phantasien. […] In einem imaginären, als weiblich deklarierten und damit gleichzeitig scharf29 von der Welt des Mannes geschiedenen Raum deponiert der Mann seine Ängste, Wünsche, Sehnsüchte und Begierden – sein Nichtgelebtes, könnte man auch sagen, um es auf diese Weise erhalten und immer wieder aufsuchen zu können.“ (Rohde-Dachser 1997: 99-100).
30 Vgl. die Bedeutungskategorie [SEXUELLE POTENZ] Überrepräsentation und Meliorisierung des potenten Heterosexuellen versus Unterrepräsentation, bis zur Negierung und Pejorisierung der potenten Hetero- sexuellen in Wörterbüchern bis in die Gegenwart, vgl. Pober Kap. 3.2.13 Sexualität, Kap. 3.2.13.1 Weibliche und männliche Potenz sowie Kap. 3.2.13.2 Prostitution & Sexarbeit (Pober 2007: 323-347).
31 „Die einzige morphologische Symmetrie unter den sexuellen Personenbezeichnungen weist das Paar ♀männerjägerin : frauenjäger♀ auf, dessen Teile unterscheiden sich jedoch stilistisch und definitorisch. Die männerjägerin wird als mannstolle Frau in die Nähe von Verrücktheit gebracht, der frauenjäger wird mit dem Synonym Schürzenjäger erklärt, wobei es sich um eine äußerst neutrale Beschreibung handelt, wenn von Frauen die Rede ist, die er für erotische Beziehungen statt Abenteuer oder Affairen, wie dies nur der weiblichen MännerjägerIn unterstellt wird, zu gewinnen sucht.!“ (Pober 2007: 370).
32 Geigenspilerin (= ein Wörterbucheintrag von 1966), vgl. Tabelle 7: Bedeutungskategorie [SEXUALITÄT] – Übersicht Lemmata (DBÖ) (http://data.opendataportal.at/dataset/lexlab-materialien-zur-gendersymmetrie-in-der-deutschsprachigen-lexi kographie).
33 So weist liederlich bis heute in der Bedeutung 2 nur einen Beispielsatz mit einer pejorisierten femininen Personenbezeichnung Weibsstück auf, hingegen sind die beiden maskulinen „wertneutral” durch Mensch und das maskuline Personalpronomen er lexikalisiert. liederlich <Adjektiv> [mittelhochdeutsch liederlich = (leicht)fertig, oberflächlich, eigentlich = schlaff, schwach]: 1. a) nicht fähig, Ordnung zu machen oder zu halten: ein liederlicher Mensch; er war schon immer ein bisschen liederlich; b) keine Ordnung, Sorgfalt aufweisend; nachlässig; unordentlich: eine liederliche Arbeit; sie hat eine liederliche Frisur; jemand macht einen liederlichen Eindruck; 2. (abwertend) moralisch verwerflich; ausschweifend: sie ist ein liederliches Weibsstück; in liederliche Gesellschaft geraten; einen liederlichen Lebenswandel führen; (Duden 2012). Von vielrednerischen Weibern und alles erforschenden Männern – Genderasymmetrien in der Datenbank der bairischen Mundarten in Österreich (DBÖ) im Vergleich mit Großwörterbüchern der Gegenwart
34 Bei dem Lemma Schwulerin handelt es sich um eine Movierung eines lexeminhärenten Maskulinums, das semantisch (+) männlich in Widerspruch zum femininen Suffix steht, diese „paradoxe“ Generizität funktioniert nur bei lexeminhärenten Maskulina nicht bei Feminina, sie besteht bist heute: Männ-in oder Büb-in, aber kein *Frau-er, *Mäd-chen-er. Letzteres ist morphologisch eingeschränkt, da Mäd-chen bereits suffigiert ist (Pober 2007: 60).


Referenzen

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